Horizontale Hebeklemmen dienen dem sicheren Transport von einzelnen liegenden dünnen Blechen und gebündelten Blechpaketen. Sie sind immer paarweise im Einsatz und über ein 2-strängiges Gehänge verbunden. Zweisträngige Hebegeschirre sind vornehmlich für kleinformatige Bleche mit geringen Eigengewichten geeignet, bei denen Pendelbewegungen während des Transports von Hand ausgeglichen werden können.
Für schwere, lange oder großformatige Transportgüter empfiehlt sich die Verwendung mehrerer Paare mit 2-strängigen Gehängen und Traverse. Hierbei werden die Hebegeschirre an einer Stab-Traverse in gleichen Abständen angebracht, wodurch das Hebegut auf ganzer Länge gleichmäßig geklemmt und idealerweise ohne Durchhang angehoben werden kann.
Die Hebeklemmen verfügen über Klemmbacken, die das Hebegut von beiden Seiten fest packen. Gleichzeitig üben die Hebeklemmen über die Spreizung des Ketten- oder Seilgehänges einen seitlichen Druck auf das Hebegut aus und erzeugen so eine feste Klemmwirkung. Die Last muss steif genug sein, um sich beim Anheben nicht allzu sehr zu verformen. Ein zu starker Durchhang führt bei Hebeklemmen zum Herausrutschen der Last. Einige Hebeklemmen, wie beispielsweise die Yale Klemme THK, verfügen über fein verzahnte Klemmbacken, die die Bleche selbst noch bei starkem Durchhang sicher greifen.
Beim Umgang mit Hebeklemmen sind einige Punkte zu beachten. Beispielsweise ist neben der Einhaltung der Traglastbeschränkung und des Spreizwinkels, den Angaben des Greifbereichs unbedingt nachzukommen. Der Greifbereich besagt, wie dick die Bleche oder Blechpakete sein dürfen, um von einer Hebeklemme sicher gegriffen und transportiert werden zu können. Er ist auf jeder Klemme eingraviert und darf weder über- noch unterschritten werden. Bei einigen Hebeklemmen lässt sich der Greifbereich über eine Verstellmöglichkeit einstellen. Dies ist unter anderem auch bei der Terrier Horizontalen Hebeklemme Typ THSK der Fall, die in der Lage ist Blechpakete bis zu einer Stärke von 300 mm zu greifen.
Bei der Horizontalen Hebeklemme muss eine Mindestlast von üblicherweise 10% der angegebenen Traglast angeschlagen werden, um eine genügend große Klemmkraft zu erzeugen. Ist das Hebegut leichter als erlaubt, könnte die Last abrutschen. Die Angaben zur Mindestlast sind auf der Geräteseite angegeben.
Beim Anschlagen des Lastaufnahmemittels ist darauf zu achten, dass der Schwerpunkt der Last mittig zwischen den Lastaufnahmemitteln liegt, damit sich keine Schräglage einstellt.
Horizontale Hebeklemmen sind nach Definition Lastaufnahmemittel und unterliegen den Bestimmungen der DGUV Regel 100-500, Kapitel 2.8.. Sie müssen demnach mindestens einmal jährlich durch einen Sachkunden einer Sichtkontrolle unterzogen werden. Hierbei ist zu prüfen ob die Geräteteile durch Stöße, Korrosion, Rißbildung oder Verformung schaden genommen haben.